11.11.2013 - OSTHOFEN

101 Landtagsabgeordnete waren unterwegs, um im Vorgriff auf den geschichtsträchtigen 9. November gemeinsam mit Schülern die Ereignisse jenes Datums aufzugreifen. Auch die IGS Osthofen hat Besuch bekommen von Kathrin Anklam-Trapp (SPD), die mit den gut vorbereiteten Schülern über die Pogromnacht, die Novemberrevolution, den Fall der Mauer, aber auch aktuelle politische Themen sprach.

„Worte sind wichtig für Politiker, sie können ganze Leben und Nationen verändern“, erklärte Anklam-Trapp den Zehntklässlern. Neben den Sozialkunde-Klassen 10 a und 10 c von Sebastian Werle waren auch andere zehnte Klassen geladen. Die Landtagsabgeordnete nahm die 75 Jahre Pogromnacht zum Anlass zu betonen, dass Demokratie „immer wieder erkämpft“ werden müsse. „Das Ermächtigungsgesetz hatte damals zu einer entscheidenden Wendung geführt“, erklärte sie. Wer mehr suche als ein Exkurs in die Geschichte, solle die KZ-Gedenkstätte in Osthofen besuchen. Das gab sie jedem Schüler als Hausaufgabe mit. Anklam-Trapp wollte aber auch über die geschichtlichen Ereignisse hinaus erfahren, was die Schüler ihr und ihrer Arbeit als Landtagsabgeordnete mitgeben können. „In der zehnten Klasse geht es ja so langsam in Richtung Beruf – habt Ihr Sorgen oder Träume?“, wollte die Politikerin wissen.

„Ich bin Sozialpolitikerin, deshalb ist es mir wichtig, dass ich an Tagen wie heute zu Euch kommen darf.“ Sie erforschte sensibel, wie es an der Osthofener IGS um nationalsozialistische Propaganda bestellt ist; klassischerweise etwa CDs mit NPD-Liedern. Nach anfänglicher Schüchternheit brach eine Mitschülerin das Eis und zeigte auf, dass „braune Inhalte“ immer wieder mal hochkochen. Sozialkundelehrer Sebastian Werle war froh, dass der Landtag auf die Schule zugekommen war: „Das war eine gute Gelegenheit, dieses an sich trockene Thema im Lehrplan mit Leben zu füllen.“ Werle und die Geschichtslehrerin Ester Hausen waren stolz, dass die Schüler so gut mit Anklam-Trapp ins Gespräch gekommen sind, denn „aufgrund der kurzfristigen Einladung hatten wir nicht so viel Zeit, die Schüler vorzubereiten“.