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Mein, Dein, Unser Europa?! – Demokratie–Tag Rheinland-Pfalz am 6.11.2017 in Mainz

Auf dem Demokratie -Tag in Mainz gab es einiges zu entdecken: Workshops und Projekte, die auf interessante Weise Dinge einfach erklärten und zum Mitmachen anregten. Darunter befand sich zum Beispiel das Projekt „Hast du Töne?“. Dabei ging es darum, zu bestimmten Begrifflichkeiten eine Aussage zu finden, die mit Demokratie in Verbindung steht. Beispielsweise zum Thema Grenzen: „Persönliche Grenzen sind da, um „Nein“ zu sagen“. Alle Sätze, die am Demokratie-Tag aufgenommen wurden, werden zu einem Song zusammengesetzt, um ein Zeichen zu setzen, dass jede Stimme zählt.

Außerdem gab es einen Stand, bei dem man auf eine Handfläche aus Papier schreiben konnte, was das persönlich schönste Erlebnis im europäischen Ausland war.

Danach waren die Mitglieder der SV und der SoR-Gruppe an einem Stand der evangelischen Landjugend. Diese Akademie bietet Workshops an, in denen wichtige Dinge besprochen werden, wie zum Beispiel politische Themen, außerdem kann man sich auch selbst Inhalte überlegen, die man in diesen Tagen bearbeitet. Das Ganze ist wie eine Jugendherberge aufgebaut, oft wird die Landjugend von SV-Gruppen besucht, um deren Gemeinschaft zu stärken oder um zentrale Themen zu besprechen, die die Schule gerade beschäftigt.

An einem weiteren Stand befand sich eine Pyramide mit der Aufschrift: „Denk mal...“, an dieser Pyramide hingen Sterne, in diese konnte jeder Besucher hineinschreiben, was sozusagen sein Appell an alle ist, über was man nachdenken sollte. Außerdem konnte man sich einen Button machen lassen, auf dem ebenfalls „Denk mal...“ stand- was wir auch taten.

Des weiteren gab es eine Aktion, bei der man eine Botschaft abschicken konnte, indem man diese an einen Luftballon gehängt hat im Sinne der Demokratie.

Als nächstes waren wir in einem Saal, der einen Film über eine Demokratie-AG gezeigt hat. Der Kurzfilm war von der Grundschule am Lemmchen (Mainz-Mombach). Das Video ging über das Konzept, wie man am besten Demokratie an Schulen (er)lebt. Um diesen Film zu erstellen, haben die Kinder sich in zwei Gruppen aufgeteilt: Die eine Gruppe hat sich damit beschäftigt, welche Wünsche sie haben, um noch besser demokratisch an ihrer Schule zu leben, und eine andere Gruppe hat dokumentiert, was sie denn schon alles an der Schule haben, das demokratisch gelöst wurde. Der Film war eine Art Bildergeschichte. Um ihn fertigzustellen, haben die Kinder drei Tage gebraucht. Das Schlagwort dieses Schulkonzeptes ist „Mitbestimmung“. Die Schule hat bereits kleine Dinge demokratisch gelöst wie zum Beispiel, dass die Kinder mitbestimmen dürfen, welche Spielzeuge sie auf dem Schulhof haben wollen. Außerdem haben sie jeden Montag einen Klassenrat, in dem sie auch Wünsche und Vorschläge äußern können. Das größte demokratisch gelöste Problem (das sie gelöst haben) ist das Mittagessen in der Mensa mitzubestimmen. Dafür können die Kinder entweder ein rotes oder ein grünes Steinchen in eine Schüssel werfen. Rot für „Es hat mir nicht geschmeckt“ und grün für „Es war lecker“. Wenn viele rote Steine in der Schüssel sind, dürfen die Kinder Verbesserungsvorschläge machen oder wenn es mal ganz schlecht ausfällt, wird das Gericht aus dem Speiseplan genommen. Darüber hinaus findet auch eine Versammlung mit dem Koch statt, um Rückmeldung zu geben und Vorschläge zu machen.

Die Kinder dürfen sich auch ihre AGen wählen. Sie wurden gefragt, was ihre Wünsche wären:

  • einen Tag für Kinder, an dem man Spiele spielt            
  • Erste Hilfe für Schüler
  • mehr freie Zeit für Lehrer       
  • keinen Müll mehr von Schülern auf dem Schulhof → mehr Mülltonnen
  • neue Spielgeräte                         
  • saubere Toiletten

Das ist alles, was sich die Kinder wünschen. Die Schule will mit ihrem Konzept erreichen, dass Schüler Freude an Demokratie haben und auch Freude an Kommunikation. Sie sollen nicht denken, dass es egal ist, was sie zu sagen haben. Die Schule will, dass es zur Gewohnheit wird, auch schon als Kind mitbestimmen zu dürfen. Um Gleichgültigkeit auszuschließen, ist die Demokratie-AG verpflichtend für alle Klassensprecher. Sie sagen: „Kinder sind ein Teil des Ganzen, man kann auch Dinge an sie abgeben“. Das ist das Konzept und Ziel der Schule „Mitbestimmung auch schon in jungen Jahren“. 

Durch das gesamte Gebäude des ZDF in Mainz konnte man auf dem Boden Fußabdrücke entdecken. Diese waren alle mit Rechten beschriftet zum Beispiel:

  • Recht auf einen Namen
  • Recht auf Information und Beteiligung
  • Recht auf Schutz vor Gewalt und Privatsphäre

Mit diesem Gang endete unser Besuch beim Demokratie -Tag in Mainz.

Nele Tritthardt (10b) und Emil Fries (10a)